Abschnittsübungen Kaindl 2019

 

Übungsannahme

Ein Stapler rangiert im Bereich der Furnierhalle. Bei einem Wendemanöver reißt er mit den Gabelzinken eine Thermoöl-Vorlaufleitung einer Furnierpresse ab. Öl tritt aus und entzündet sich unter starker Rauchentwicklung. Mehrere Mitarbeiter werden dadurch eingeschlossen.

Durch die enorme Hitzeentwicklung greifen die Flammen schnell auf die Leimbinderkonstruktion der Dachhalle über. Weiters gelangen Funken in die Absauganlage. Eine Verpuffung im Granulatfilter ist die Folge.

So dramatisch stellte sich die Übungsannahme für eine Großübung der Feuerwehren des Abschnittes 4 Flachgau im Werk 1 der Fa. Kaindl am 21. September 2019 dar. Die Firma Kaindl ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Holzwerkstoffe, Laminat- und Holzfußböden mit Sitz in Wals-Siezenheim. Hier befindet sich auch ein großes Werk.

Maßnahmen

Sofort nach dem Absetzen der Alarmierungen wurde eine Übungsleitung eingerichtet und die Übung in Abschnitte unterteilt. Die Fahrzeuge erhielten die Befehle für die Menschenrettungen und einen umfassenden Löschangriff anhand der Brandschutzpläne.

Es galt mit Atemschutztrupps die eingeschlossenen und verletzten Personen zu retten, eine Brandbekämpfung von oben im Dachbereich mit Drehleitern und Wasserwerfern, einen Schaumangriff auf die brennende Furnierpresse, einen Löschangriff auf die Filteranlage durchzuführen und Nachbarobjekte zu schützen. Unterstützend dazu musste unter anderem die Löschwasserversorgung hergestellt, eine Relaisleitung aufgebaut und ein Atemschutzsammelplatz eingerichtet werden. Nach gut einer Stunde konnte von der Übungsleitung unter der Führung von Betriebsfeuerwehrkommandant BI Peter Lanner „Übungsziel erreicht“ gemeldet werden.

Übungsdaten

An dieser Abschnittsübung beteiligten sich insgesamt 15 Fahrzeuge der Betriebsfeuerwehr Kaindl, FF Wals-Siezenheim, FF Grödig, FF Großgmain, FF Anif und LZ Niederalm mit einer Gesamtmannschaftsstärke von 140 Feuerwehrleuten und vier Fahrzeuge des Roten Kreuzes. Es waren zehn Atemschutztrupps im Einsatz und es wurden 1.200 Meter B-Schlauch verlegt. Die Übungsnachbesprechung nutze Abschnittsfeuerwehrkommandant BR Klaus Lugstein um seinen Dank auszusprechen und auf die langjährige gute Zusammenarbeit zwischen der Kaindl-Geschäftsführung und den zuständigen Feuerwehren hinzuweisen.

Gefahrgutzug

Bereits drei Wochen später dienten die Industrieanlagen der Firma Kaindl wieder als Objekt für eine Übung. Diesmal rückte der Gefahrgutzug des Abschnittes 4 Flachgau an, um einen Stoffaustritt zu beüben. Wiederrum hatte ein Stapler beim Rangieren einen IBC-Container beschädigt. Natriumhydroxidlösung (Stoffnummer 1824) war ausgetreten.

Der verletzte Staplerfahrer wurde nach dem Eintreffen umgehend mittels Crash-Rettung gerettet. Zum Umpumpen der ätzenden Flüssigkeit wurde ein Trupp mit Schutzstufe 3 ausgerüstet.

Während des Umfüllens wurde neben der Not-Deko die volle Deko-Straße errichtet. Nachdem die Pumparbeiten abgeschlossen waren und der Trupp dekontaminiert war, konnte die Übung erfolgreich beendet werden. 33 Feuerwehrmänner- und frauen mit acht Fahrzeugen der FF Wals-Siezenheim, FF Grödig, FF Großgmain und FF Seekirchen nahmen an dieser Übung teil.

  • ++
  • ++
  • ++
  • ++
  • ++
  • ++
  • ++
  • ++++
  • +++
  • ++
  • +

|